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Tabakkonsum tötet: Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 110.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Raucher büßen durchschnittlich über 10 Jahre ihrer Lebenserwartung ein.
Der Tabakatlas Deutschland gibt erstmals eine umfassenden Überblick über Tabakprodukte und ihre Eigenschaften, über die regionalen Unterschiede des Tabakkonsums in Deutschland und die daraus resultierenden regional unterschiedlich hohen Zahlen tabakbedingter Todesfälle, über die Belastungen und Folgen des Passivrauchens, die Kosten des Rauchens sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte von Tabakanbau und Tabakindustrie. Zusätzlich zeigt er wirksame Maßnahmen zur Verringerung des Tabakkonsums auf, wie sie im WHO-Tabakrahmenabkommen vereinbart wurden.
Anschauliche Karten und Graphiken sowie kurze, prägnante Texte gewährleisten einen schnellen Einblick. Der Tabakatlas ist ein übersichtliches Handbuch für politische Entscheidungsträger und Verantwortliche in den Institutionen des Bundes und der Länder, Journalisten und Angehörige aller Gesundheitsberufe.
Zigarettenrauch schadet vor allem Katzen Berlin/ München, 24.08.2007.
Wie Studien aus den USA belegen, sind unter den Haustieren Katzen mit die ärmsten aller Passivraucher. Leben sie in einem Raucherhaushalt, erkranken sie zweimal so häufig an Krebs wie Artgenossen in rauchfreien Zonen. Rauchen gar zwei Personen, die mit in der Wohnung leben, steigt das Risiko für die Katze, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, auf das Vierfache. Die Wissenschaftler vermuten, dass Katzen durch ihre angeborene, ausgeprägte Fellpflege die Giftstoffe nicht nur über die Lunge, sondern auch über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen. Somit gelangt insgesamt eine größere Giftmenge in den Körper, was die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer Zigarettenrauch-assoziierten Erkrankung in die Höhe treibt.
Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin der aktion tier e.V., zu diesem Thema: „Bei der Obduktion von Tieren aus langjährigen Raucherhaushalten kann man ganz klar die Veränderungen in Form von schwarzen Belägen in der Lunge erkennen.“ Daher appelliert aktion tier e.V. an alle Raucher, in erster Linie auf Kinder, aber in der Konsequenz dann eben auch auf Erwachsene und Tiere Rücksicht zu nehmen und in ihrer Gegenwart auf das Rauchen zu verzichten.
Pressearchiv 2007aktion tier - menschen für tiere e.V.
Wissenschaftler um Douglas E. Levy vom Massachusetts General Hospital in Boston analysierten die Gesundheits- und Abwesenheitsdaten von Schulkindern im alter von 6 bis 11 Jahren. Sie fanden heraus, dass die Zahl der Schulfehltage mit dem Passivrauchen korreliert. Wenn im Haushalt eine oder mehrere Personen rauchten, fehlten iese Kinder häufiger in der Schule als ihre Kameraden, die in rauchfreien Haushalten wohnten.
Wer mit einem Raucher die Wohnung teilte, fehlte durchschnittlich 1,06 Tage im Jahr zusätzlich. Lebten zwei oder mehr Raucher in der Wohnung, waren es sogar 1,56 Tage mehr. Bei Krankheiten, die eindeutig mit dem Passivrauchen in Verbindung gebracht werden können, zum Beispiel Bronchitis und Ohrinfektionen, war der Zusammenhang am deutlichsten erkennbar.
Quelle: Pediatrics, 02.09.11, abgedruckt im Nichtraucherinfo Nr. 84, IV/11
Und diese Kinder können, z.B. für den Schulbesuch, die Wohnung zeitweise verlassen, Wohnungskatzen können das nicht; sie sind permanet diesen Giften ausgesetzt.
Frage: "Mein Hund frisst Zigarettenkippen. Ist das gefährlich?"
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Christian in der Hamburger Morgenpost vom 11.09.09:
Nikotin ist ein starkes Nervengift und kann bei Haustieren, in einer hohen Dosis aufgenommen, Vergiftungen hervorrufen. Zwei ganze Zigaretten können bei Katzen oder kleinen Hunden bereits eine tödliche Dosis Nikotin enthalten. Typische Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Hautrötungen, Blässe und Unruhe. Die in einer Zigarettenkippe enthaltenen Mengen sind jedoch in der Regel ungefährlich. Aber eine ganze Zigarette enthält etwa 12 Milligramm Nikotin. Die tödliche Dosis für einen erwachsenen Menschen liegt bei zirka einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, also etwa 6,5 Zigaretten. Als Sofortmaßnahme bei einer vermutlichen Tabakvergiftung wird Ihr Tierarzt zunächst Erbrechen bei Ihrem Tier auslösen, um das Gift zu entfernen. Dann kann er je nach auftretenden Symptomen versuchen, die Effekte des Nikotins mit spezifischen Gegenmitteln zu mildern.
(aus "Nichtrauchr-Info Nr. 76 - IV/09)
Untersuchungen der Hohenstein Institute weisen auf Risiken durch Nikotintransfer über Kleidung hin
BÖNNIGHEIM (dh/ha) „Thirdhand smoke“ bezeichnet den Teil des Zigarettenrauchs, der weder vom Raucher selbst, noch von Passivrauchern eingeatmet wird, sondern sich an Oberflächen, Polstern, Teppichen, Vorhängen oder in der Kleidung ablagert. Dort konzentrieren sich die Schadstoffe aus den Zigaretten weit höher als in der verrauchten Luft und können dann, z. B. bei Kontakt mit der Haut, wieder freigesetzt werden.
Tatsächlich werden nur ca. 30% des Rauches inhaliert. Die restlichen 70% verteilen sich in der Umgebung und bilden das Reservoir für den „Rauch aus dritter Hand“. Vor diesem Hintergrund haben sich Wissenschaftler des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) an den Hohenstein Instituten mit der Frage beschäftigt, ob und in welchem Ausmaß durch „Thirdhand smoke“ in Kleidungsstücken haftende Schadstoffe die Gesundheit von Säuglingen beeinträchtigen können.